Montag, 11. April 2011 - 10:16

Lychen transformiert?

Kategorie: Aktuelles

Primitiv, vulgär, einfach – typisch deutsch? So oder so ähnlich könnten sich die Aufschreie des Feuilletons anhören.


Während der Mob sich mittels für ihn legitime Medien weiterBILDet, überkommt den Bildungsbürger der kalte Schauer mit der steten, verborgenen Angst, in ähnliche Muster zu geraten – oder sogar geschoben zu werden. Genial verpackt und ohne Augenzwinkern bedient sich die Elite von heute den modernen Plagiaten eines studierten Kopfes. Der entspannte Betrachter mag dies auf einen Generationenkonflikt zurückführen, viel mehr noch, die Anwiderung der Denker und Philosophen für gespielt halten. Eines ist jedoch klar: Kein Thema spaltet die Nation mehr.

 

Der Blick in die Tiefe bringt jedoch beim Adiletten tragenden Mob mehr zutage, als der kulturell Aktive erwarten mag. Der vermeintliche Prolet gibt sich rege Mühe, die Darstellung von Nacktheit im Schilf zu verbergen oder mit dunklen, schweren Farben von einer allzu überschwänglichen Freude und Sorglosigkeit abzulenken. Vielmehr werden alte Werte von Fiesta Mexikana bis hin zum Geist der Libelle neu belebt und auf dezente Art und Weise neu erfunden.

 

Bei der Ernährung werden die Unterschiede zwischen der Obstschale bei Freunden und dem ordinären Verzehr von industriellen Abfällen wie Rinderfilet allzu deutlich. Der ausgemergelte Literat begnügt sich mit einer Staubwolke Saitenbacher, während der gemeine Proll mehrere Fleischmahlzeiten pro Tag vertilgt. Aber auch hier werden die niveauvollen Ansätze des Akadamiker-Hartzers übersehen, denn schließlich findet bei der Wahl der Speisen eine kritische Sondierung statt: die Spannbreite reicht von „nicht so durch“ bis „leg noch mal drauf“, von Kürbiskern bis Köfte, gar von Bulgur bis Brie.

Mögen die Unterschiede auf engstem Raum auch noch so groß sein, im Archaischen sind dann doch alle geeint: mit Axt und Heckenschere, mit Schraubenzieher und Harke, mit Schubkarre und Kettensäge – bei der Gartenarbeit sind alle gleich, und es scheint, als könne der Kopfmensch gar nicht anders, als über die Tatkraft eines ausgelassenen Rudels zu staunen. Wie heißt es doch: „Hinter einer geschnittenen Hecke steckt immer ein kluger Kopf!“

Mögen die unverfrorenen Übergriffe auf ahnungslose Praktikanten im Rosenzimmer noch so obszönen sein: Hauptsache mit Stil!
Oder spielt es überhaupt eine Rolle, ob Baumwolle oder Leinen?
Wer hat die Farbe gefragt, mit wem Sie gemischt oder gar auf wen sie gesplasht werden möchte?

 

Die Welt ist bunter, als manch einer glauben möchte. Die Transformation ist ein Prozess – auch in Lychen!

Der Kommentar von Franco Le Bum


 
06.06.11

Eine unglaubliche Saison!


23.05.11

Erfolgserie der H30 geht weiter...


16.05.11

i tell you something...


Home | Club | Mannschaft | Bilder | News | H30-Projekte | Termine | Intern login
© 2005-2011 All rights reserved